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So viele Häuser, so wenig Platz: Hongkong und Macao

Aus Hongkong bin ich mittlerweile wohlbehalten nach Taipeh zurückgekehrt. Als ich am Gate auf den Rückflug wartete, wurde ich von einer Mitarbeiterin des Tourismusbüros ausgefragt. Einer der Punkte auf ihrem Fragebogen: „Würden Sie Hong-Kong als Pflicht-Ziel in Asien weiterempfehlen?“ Meine Antwort war ein klares Ja.

Das liegt nicht nur, aber auch an der Skyline von Hong Kong Island, die allein schon eine Reise lohnen würde. Besonders eindrucksvoll, wenn man per Fähre übersetzt.

Das gilt erst recht nach Einbruch der Dunkelheit. Jeden Abend gibt es eine 20-minütige choreographierte Lichtshow, in der die Wolkenkratzer funkeln und glitzern wie die Lampen einer gigantischen Jukebox. Die Lichttechnik über eine Strecke von mehreren Kilometern zu vernetzen, ist schon eine Leistung für sich. In Hongkong gibt es übrigens angeblich mehr Wolkenkratzer als in New York.

Unmittelbar nach diesem Bild ist mein Akku aus der Kamera heraus- und ins Hafenbecken hineingefallen. Wenigstens hat es sich gelohnt.

Hongkong ist noch viel dichter bebaut und besiedelt als Taipeh, das man durchaus auch als Großstadt-Moloch bezeichnen kann. Häuser mit zehn Stockwerken sind klein, mit 20 Stockwerken völlig normal und mit 30 nichts Besonders.

Die Aussicht vom Victoria Peak ist legendär. Man fährt mit einer Bergbahn hoch, die schon 1888 von den Engländern gebaut wurde und fast unverändert ist. (Sie ähnelt der Bahn am Neroberg in Wiesbaden, falls das jemandem was sagt.)

Mein Hotel war in Kowloon, das ist die Halbinsel gegenüber, auf der anderen Seite des Hafens. Und nein, es war nicht so ein Hotel:

Klingt wie ein Klischee, ist aber so: In der Stadt ist ständig Betrieb, ob Tag oder Nacht.

Das derzeit höchste Haus von Hongkong ist das Two International Finance Centre.

88 Stockwerke, darüber können wir in Taipei allerdings nur müde lächeln…

Die Chungking Mansions in Kowloon sind berühmt-berüchtigt. Unten drin: ein Labyrinth schmuddeliger Ladenzeilen. In den oberen Stockwerken: Hotels der Oberklasse fragwürdige Pensionen und sonstige Billig-Unterkünfte. Der Reiseführer sagt: „Everybody should come here once.“ Das reicht dann aber auch…

Am Hafen, direkt neben den Fährterminals, wird fleißig gebaut. Hongkong ist angewiesen auf Gastarbeiter, vor allem aus Indonesien und von den Phillipinen. Die Männer schuften auf dem Bau, die Frauen als Hausmädchen.

Jeden Mittwoch abend trifft sich die halbe Stadt (nicht ganz, das wären mehr als drei Millionen…) auf der Pferderennbahn. Links, das ist die neunstöckige Zuschauertribüne.

Ein Tagesausflug nach Macao war im Reisebudget auch noch drin. Mit der Fähre fährt man knapp zwei Stunden. Die frühere portugiesische Kolonie gehört ebenso wie Hongkong mittlerweile zur Volksrepublik China – als Sonderverwaltungszone.

In der Altstadt (Unesco-Weltkulturerbe) gibt es einige Ecken, die sehr an Südeuropa erinnern. Macao ist daher auch bei Festland-Chinesen ein extrem beliebtes Reiseziel. Und natürlich wegen der dutzenden Kasinos, die die Stadt zum Las Vegas Asiens machen. Mittlerweile macht Macao Las Vegas sogar Konkurrenz, was die Höhe der Spielbank-Umsätze angeht.

Als Wahrzeichen von Macau (und beliebtes Fotomotiv) gilt die Ruine der Pauluskirche aus dem 17. Jahrhundert. Da steht wirklich nur noch die Fassade, aber die ist sehr hübsch.

Wer weiß, vielleicht wird die Kirche als Wahrzeichen irgendwann abgelöst von größenwahnsinnigen Casino-Hotels wie diesem, die alles andere überragen.

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Klaus Bardenhagen

Klaus Bardenhagen

Comments

6 Antworten

  1. Macau is super und sieht wirklich aus wie Lissabon. Allerdings sieht auch Rio aus wie Lissabon, die Portugiesen scheinen immer den selben Stil gehabt zu haben. Waeren Fluege momentan nicht so teuer, ich wuerde auch mal schnell uebers Wochenende hin. Von Taichung sind es nur 45 Minuten. Vielleicht naechstes Jahr. Empfehlen kann ich auch das Hong Kong Museum of History, das widmet sich allein Hong Kong ist super gemacht und kostenfrei am Mittwoch!

  2. Ja, die Star Ferry ist klasse! Ansonsten hat sich bestimmt einiges verändert in den letzten zehn Jahren.

    An Schnäppchen habe ich nur einen angeblich echten Sony-Kopfhörer für 4,50 Euro eingesackt. Habe aber auch nicht gezielt gesucht.

  3. Tolle Fotostrecke! Wenn ich die Bilder sehe, will ich auch mal wieder (nach 1985, 1987, 1991, 1997) hin. Leider gibt es dort kaum noch Elektronik-Schnäppchen… Für mich war die Star Ferry Überfahrt immer das schönste und billigste Vergnügen!

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