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Prost Kaffee

In Taiwan trinkt man Tee. Das war schon immer so. Oolong-Tee, der hier sozusagen ein Heimspiel hat (tolles Zeug – eine Tasse, und ihr macht die Nacht durch). Oder schwarzen Tee (der hier übrigens „roter Tee“ heißt“). Oder Bubble Tea. Hauptsache Tee. Kaffee war bis vor ein paar Jahren kein Thema.

Aber dann kam Starbucks.

Seitdem gibt es zumindest in Taipeh Coffee-Shops fast an jeder Straßenecke. Und dabei sind die nicht mal billig. Starbucks ist natürlich am häufigsten vertreten, aber andere Ketten kopieren das Erfolgsmodell fleißig. Das finde ich spannend, denn deren Namen kannte ich noch nicht. So, wie in Hamburg Balzac Coffee den Koffein-Imperialisten aus Seattle Marktanteile abnimmt, gibt es hier offenbar auch einheimische Unternehmen. Oder hat jemand diese Logos schon einmal in anderen Ländern gesehen?

Harwana Coffee

Barista Coffee

85c Cafe

Laos Coffee

Das ist offenbar die Hausmarke von 7/11:

Ein paar sind mir auch in Hongkong aufgefallen:

(Pacific Coffee hat in vielen Filialen Internet-Rechner, die sich bei Bestellung kostenlos nutzen lassen. Sehr praktisch. Ansonsten gibt es ja fast überall nur noch WLAN.)

Interessant, dass die runde Form und Grün als Grundfarbe sich so oft wiederfinden. Woher die Inspiration wohl kommt?

Und dann habe ich beim recherchieren googeln noch diese Hausarbeit gefunden, die sich mit dem Markteintritt von Starbucks in Taiwan beschäftigt. Habe sie nur überflogen, der Autor scheint damals aber eher skeptisch gewesen zu sein:

In contrast to McDonald’s strengths, through which they have won the hearts of the youth in Taipei (providing tea), Starbucks is an organization that proposes drastic change for Taipei culture.

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Klaus Bardenhagen

Klaus Bardenhagen

Comments

13 Antworten

  1. Hallo. Vielen Dank für die tollen Hinweise und Tipps. Echt super Blogbeitrag! Zu dem Thema habe ich jetzt schon viele tolle Ratschläge gefunden. Schönen Gruß

  2. In Taiwan trinkt man Kaffee. Natürlich auch Tee, aber es gibt hier eine ausgeprägtere Kaffee-Kultur. Der einheimische Kaffee aus der 古坑-Region ist berühmt und beliebt.

    Im Übrigen verkauft Starbucks auch Tee. Es ist wohl eher eine Brise des American Way of Life, den Starbucks verbreitet. Ich kann aber nicht verstehen, auf den Kaffee-Ketten — besonders Starbucks — herumzuhacken. Ist wohl Geschmackssache, aber mir schmeckt der Kaffee dort wirklich. Die Bedienung ist sowohl in Deutschland als auch Taiwan immer sehr nett gewesen. Das Wichtige ist halt die Kaffeehaus-Atmosphäre, die wohl mehr bei Jugendlichen beliebt ist.

  3. Ah, ich hab noch was vergessen: In Coffee-Shops in Taiwan gibt es alle Getränke grundsätzlich auch als Eiskaffee-Variante – und das ist auch bitter nötig bei der Hitze hier. Komischerweise ist die kalte Variante manchmal etwas teurer.

  4. Ich sollte mal einen längeren Post verfassen. Hier nur „schnell“:

    Die Amerikaner haben die Eigenschaft, alles in Ketten zu genießen. Dies, damit der Amerikaner in einer anderen Stadt als der seinen auch exakt dasselbe Kaffee-Erlebnis bekommt wie zuhause. Dann gibt’s dort immer den Kaffee in viel zu großen Portionen und auch noch „to go“. Der Witz ist doch, dass man sich ins Café setzen soll, um etwas runterzukommen, und seinen heißen, bitteren Espresso aus einer dickwandigen Espressotasse zu schlürfen. Die Cappuccino-Maß zum Mitnehmen und Nierenzersetzen sind doch pervers, ebenso die ganzen Kreationen von Frappuccino bis Babycino.

    Das familiäre Umfeld mit den lauten, unfreundlichen Kellnern ist doch das wichtige, das blinzelnd in der Sonne sitzen, das neue, individuelle Geschmackserlebnis bei jeder neuen Tasse. Die „streamlined operation“, die Starbucks und Co ist, passt vom Konzept her gar nicht zum Grundgedanken des Cafés. Das ist einfach nur die Fast Food-Schiene, angewendet auf ein weiteres Geschätsfeld.

    Ich hab einen Kommentar bei BoingBoing gepostet, der das ähnlich auf den Punkt bringt, hier mehr:

    http://tinyurl.com/5yd7ax

    Und dass Starbucks et al. nun meint, den Kaffee neu erfunden zu haben, finde ich auch ganz schön gewagt. Das letzte Mal, das ich in Amiland war (1999), gab es noch ausschließlich diese eklige Plörre in den bauchigen Glaskannen als „Kaffee“, alle mir schon längst bekannten italienischen Varianten der Kaffeezubereitung gab es so gut wie gar nicht. Starbucks steckte noch in den Kinderschuhen (gewissermaßen, zumindest verglichen mit den heutigen Zahlen), und ist mir nicht weiter aufgefallen.

    Dass Starbucks nun meint, der Welt den Kaffee bringen zu müssen, halte ich für vermessen. Denn alle ausser den Amis kannten ihn schon, den Espresso / Cappuccino / Latte Macchiato und so weiter.

  5. „Krispy Kreme“ scheint es auch in New York zu geben; habe ich gestern zufällig beim Zappen in einer alten „Sex snd the City“-Folge gesehen.

    Birger

  6. Mr. Brown kenne ich hier auch vor allem aus Automaten (kleine Dose 40-50 Eurocent). Die Cafes sind eher selten.

    Fragt sich, ob der Name von Reservoir Dogs inspiriert ist, oder nicht.

    Und ja, erzähl doch mal, was Du von diesem „Re-Import“ hältst!

  7. Mr. Brown gibt’s hier schon *seit immer* an den Tankstellen, als „kalter Kaffee“. Schmeckt nicht ganz furchtbar, aber ich finde es grundsätzlich pervers, kalten Kaffee aus Asien einzuschiffen…

    Und don’t get me started on der Starbucks-Invasion (Re-Import) unserer wunderschönen, italienischen Kaffeekultur!

  8. Zu Bubble Tea hab ich hier schon mal kurz was geschrieben:
    http://taipeh.wordpress.com/2008/04/17/land-des-lachelns/#comment-148

    Das ist hier das Standard-Erfrischungsgetränk, so wie bei uns der Milchkaffee im Pappbecher, aber größer, süßer und kalt. Nehmen auch Studenten gerne mit in den Unterricht.

    Der Kaffee in den heimischen Ketten schmeckt genau wie bei Starbucks, also: zu viel Milch und nicht heiß genug. Ikari Coffee scheint übrigens aus Japan zu kommen.

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