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Mein Sonntag mit Taifun "Fanapi"

Zur Zeit zieht der erste Taifun dieses Jahres über Taiwan hinweg. Nachdem es kurz zuvor noch schön sonnig und klar war, kündigte „Fanapi“ sich gestern (Sa.) Abend mit heftigen Regenfällen an. In der Nacht stürmte und regnete es dann so stark, dass ich mehrmals aus dem Schlaf gerissen wurde. Heute, am Sonntag, ist das öffentliche Leben in Taiwan durch den Taifun lahmgelegt. Jeder bleibt zu Hause, schaut sich an, wie die Windböen die Bäume vor dem Fenster biegen und immer wieder Regen an die Scheiben klatscht, und verfolgt natürlich die Fernsehnachrichten.

Hier mal ein kleines Beispiel dafür, was gerade über die Sender geht:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=TOrfGWn6_G8]

Im Moment (16 Uhr Ortszeit) haben die Regenfälle nachgelassen, aber der Wind bläst noch immer heftig, und von Zeit zu Zeit hört man, wie draußen irgendwo etwas zu Boden fällt, scheppert oder umgerissen wird.

Die Menschen in Taiwan haben große Routine im Umgang mit Taifunen, und die meisten ärgern sich vor allem, dass „Fanapi“ an einem Wochenende kommen musste, so dass es kein „taifunfrei“ gibt. Der Wetterdienst warnt immer Tage im vorraus, wenn ein Taifun im Anmarsch ist, der Taiwan erreichen könnte. Meist schwächt der Sturm sich noch ab oder dreht in eine andere Richtung, aber drei- bis viermal pro Jahr wird es ernst. So wie jetzt.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=oM_t3QkoUiA]

An der Ostküste, die immer zuerst von den Taifunen erreicht wird, und in den Bergen ist die Lage allerdings ernster und die Schäden größer. Seit dem verheerenden Taifun „Morakot“ mit hunderten Toten vor einem Jahr sitzt die Angst tief, dass es wieder zu solchen Erdrutschen kommen könnte.  Taiwans Regierung geht nun auf Nummer sicher und hat viele Bergdörfer evakuieren lassen, damit sie sich nicht – wie vergangenes Jahr – zögerliches Handeln vorwerfen lassen muss. „Morakot“ hatte es damals ja in Deutschland bin in die Tagesschau gebracht. Zu „Fanapi“ haben die deutschen Online-Medien bereits eine Reihe von Agenturmeldungen veröffentlicht.

Hoffen wir, dass es bei umgestürzten Bäumen und einigen Überschwemmungen bleibt.

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Klaus Bardenhagen

Klaus Bardenhagen

Comments

5 Antworten

  1. Also in Kaohsiung gab’s montags frei.
    Und dann das übliche. Alle Märkte zu. Und genau dann braucht meine Frau Koriander. Nur einfach Nudeln oder mal was aus der Gefriertruhe…NEIN…es MUSS Koriander sein. Na gut, Carrefour….20 Minuten an der Kasse gestanden mit einem Päckchen Koriander, von dem dann widerwillig nur 1 Stengel verwertet wurde.
    Danke Fanapi.

  2. Taifuntage sind vor allem auch Festtage für alle Fernsehreporter Taiwans (…und der Grund warum ich an diesem Wochenende noch nicht ein einziges Mal den Fernseher eingeschaltet habe)

    Die Außenreporter stellen sich bei Windstärke 12 und meterhohem Wellengang an die Küste und berichten mit hyperventilierender Stimme davon wie stark der Taifun doch ist, die Meteorologen können sich entweder an lustigen Schautafeln im siebziger Jahre Stil oder neben schicken Compunteranimationen so richtig austoben und beschädigte Häuser, überschwemmte Gebiete, ja vielleicht sogar die eine oder andere zerstörte Existenz sind ja genau die Sachen, die in taiwanischen Nachrichten immer gut laufen.

    Das letzte Mal selbst von einem Taifun berichtet habe ich glaube 2005 oder 2006, danach ist es halt einfach zur Gewohnheit geworden. Und ja, Taifun am Wochenende ist einfach nur unfair, hat uns aber trotzdem nicht davon abgehalten gestern Abend noch schön auf unserer Terrasse zu grillen und bis 2 Uhr nachts draußen zu sitzen. Als Taiwaner lässt man sich durch sowas ja nicht den Grillspaß verderben.

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