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Bordelle in Taiwan? Was weiß denn ich ?!

Hätte ich so nicht gedacht: Suchbegriffe, mit denen dieses Blog bislang gefunden wurde.

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Nachtrag: Da immer wieder Google-Suchen wie „Bordelle Taiwan“ u.ä. hier landen, stelle ich mal ein Foto der Massage-Salon-Anzeigen online, die täglich in den englischsprachigen Tageszeitungen stehen. Falls jemand glaubt, dass es eine gute Idee ist, kann er ja vorab schon mal klären, was ihn dort erwartet. Ich ermuntere ausdrücklich nicht dazu! Siehe auch die Kommentare unten.


Massage Anzeigen

Und weil früher ja alles besser anders war, hier ein Bericht aus dem Jahr 1987:

Der Tribut an die Moderne

Die Peking-Oper und das Madjan-Spiel (ein Gesellschaftsspiel mit dominoartigen Steinen) ziehen heute keine Mehrheiten mehr an – beide gehören zu den alten Leuten, die Jugend geht abends ins Kino, bevölkert Bars, besucht Tanzlokale, und der alleinstehende junge Mann (oder der Fremde aus Japan, Korea, aber auch aus Amerika oder Europa) verbringt den späteren Abend in einem Barber-Shop, das nur den Namen vom Friseurladen entlehnt hat, in Wahrheit aber ein Bordell ist. Bordelle nun gibt es auf Taiwan zuhauf, jedenfalls mehr als Kinos, über deren Anzahl es wenigstens eine offizielle Angabe gibt: 700 sollen es sein, 100 davon alleine in der Hauptstadt Taipei. In der berühmten Kinostraße Taipeis stehen zwölf Kinopaläste – und die nehmen jeden Vergleich mit verwandten Etablissements in Europa oder Amerika auf.

Über die Anzahl der Bordelle schweigt die amtliche Chronik: es gibt sie ja auch offiziell gar nicht, und vor den Eingängen zu den „Friseurläden“ hocken auch stets verdächtig viele „Schuhputzer“ oder „Bauchladenverkäufer“, hinter deren biederem Aussehen sich die Wach- und Alarmmannschaft des Liebestempels verbirgt. Sollte Stunk bevorstehen, wüßte man rechtzeitig zu alarmieren.

Für den anständigen jungen Taiwanesen ist ein Besuch in einem Barber-Shop fast etwas Undenkbares – er lässt den vielen Ausländern gerne den Vortritt oder der weniger ums Renommee bedachten, dafür aber betuchten Kundschaft. Der junge Taiwanese geht lieber ins Kino – und ein Besuch dort ist, wie überall in der Welt, sowohl ein gesellschaftlicher Akt des Miteinander-Ausgehens, als auch eine Flucht vor der Wirklichkeit, die den jungen Chinesen zusehends mit der Tradition und dem Patriarchat in Konflikt stürzt und ihm seine Ohnmacht gegenüber dem System genauso deutlich spüren läßt, wie dem jungen US-Bürger oder Europäer.

Walter Weiss: Taiwan – Das andere China. Verlag Welsermühl, 1987. S. 109/110.

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Klaus Bardenhagen

Klaus Bardenhagen

Comments

6 Antworten

  1. Zum Thema Prostitution in Taiwan steht in einem anderen Blog ein spannender Artikel:
    http://at.passado.com/blogEntry.aspx?entry_id=141123

    „Solange Prostitution ins politische Konzept passt, wird sie geduldet, sogar gefördert. Dreht sich das politische Fähnchen, hört das schnell auf, wobei es hinter der Bühne im Illegalen dann unter schlimmeren Bedingungen weiter geht. Und für das Schicksal der Frauen interessiert sich offenbar niemand von den mächtigen, männlichen Entscheidern.“

    Da geht es auch um die „Betelnut Beauties“, die sind auch so ein Kapitel für sich…

    Übrigens stehen heute in den englischsprachigen Tageszeitungen nach wie vor eindeutig zweideutige Massage-Anzeigen. Bei Gelegenheit stelle ich mal ein Foto online.

  2. Na, manchmal langt es schon, in einem Hotel zu wohnen: Man wird dann gefragt: „Brauchen Sie ein Massage?“ und die Dame sieht nicht aus, als wollte sie bloss massieren.

  3. Also wie es sich in Italien verhält, keine Ahnung. Aber auf die interessierte Nachfrage 😉 :
    ich weiß nur, dass z.B. noch Anfang der 90er Jahre, als ich mal ein halbes Jahr hier war, da gab es in den Tageszeitungen immer ca. eine halbe Seite, die voll war mit Kleinanzeigen der Art: „Hier werden Deine Träume wahr“ usw. Da die Kuomintang berüchtigt war für ihre Verbindungen zur Mafia, verbanden viele Wähler die Prostitution mit der Korruption und Dekadenz der Kuomintang. Als Chen Shui-pien (der noch bis 20. Mai amtierende DPP-Präsident) 1994 Bürgermeister von Taipei wurde, „räumte er erstmal auf“. Die „sex workers“ demonstrierten, die meisten Wähler fanden das gut. Prostitution wurde also illegal. In der DPP gab es Überlegungen, Prostitution zu reglementieren oder aber zu verbieten. Letztes Jahr im Sommer, als Lothar de Maizière zur Konferenz über Parteivermögen hier war, erzählte der damalige DPP-Vorsitzende You Hsi-kun, dass er mal in Hamburg war und sich St. Pauli und die Herbertstraße angeguckt habe – natürlich aus rein gesellschaftspolitischem Interesse. Er wäre dafür gewesen, das Gewerbe zu reglementieren statt zu verbieten, aber seine Ansicht konnte sich nicht durchsetzen.
    Prostitution gibts natürlich immer noch, doch statt der Kleinanzeigen in den Zeitungen sind es z.B. winzige Aufkleber mit Telefonnummern, die auf die parkenden Motorroller oder an die Autospiegel geklebt werden. Ob es in den Städten und Kreisen, die von der Kuomintang regiert werden laxer zugeht als in denen, die von der DPP regiert werden, kann ich nicht genau sagen. Ich habe aber mal gehört, dass in Kaohsiung (DPP) der polizeiliche Druck höher sei als in Taipei (KMT).

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